Stein auf Stein: Vorteil Massivhaus

Die meisten Baufamilien entscheiden sich für ein massiv gemauertes Haus. Kein Wunder – zahlreiche gewichtige Argumente sprechen für diese Bauweise. Ein Überblick.

Wohl jeder kennt das Märchen von den drei kleinen Schweinchen, die in ihren selbst gebauten Häusern Schutz vor dem großen bösen Wolf suchen. Am Ende der Geschichte trotzt nur das aus Stein gemauerte Haus dem Angreifer und erweist sich als deutlich stabiler als die Häuser aus Stroh oder Holz. Diese Langlebigkeit ist einer der Gründe, warum sich die meisten Baufamilien in Deutschland für ein Massivhaus entscheiden.

Steinalt

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 knapp 90 Prozent aller Wohngebäude in Massivbauweise errichtet. Bei guter Pflege kann ein massives Haus die Jahrhunderte überdauern – was historische Gebäude eindrucksvoll beweisen. In der Regel geht man davon aus, dass ein Stein auf Stein gemauertes Haus ein stolzes Alter von 100 bis 150 Jahren erreicht. Ein nicht massives Fertighaus, das in der Regel aus Holz besteht, hält hingegen schätzungsweise nur halb so lange.

Neben einer langen Lebensdauer bieten aus Kalksandstein, Ziegel, Porenbeton oder Leichtbaustein gebaute Häuser noch weitere Vorteile. Hier eine Übersicht:

Weitere Vorteile

  • Wird das Massivhaus von einem Architekten entworfen, können Baufamilien sämtliche Details planen und ihre Wohnwünsche verwirklichen. Jedes Haus ist ein individuelles Einzelstück.
  • Massive Wände verfügen über einen ausgezeichneten Schallschutz. Verkehrslärm und Geräusche aus der Nachbarschaft dringen kaum in die Wohnräume ein. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, gerade in dicht besiedelten Regionen, wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet.
  • Massivhäuser bieten einen besonders guten Schutz gegen Unwetter, die in Zukunft leider immer häufiger zu erwarten sind.
  • Mauerwerk und Betondecken halten einem Feuer lange stand und bewahren im Falle eines Brandes noch ihre Stabilität. Entsprechend gut ist der Brandschutz eines Massivhauses. Die Wände weisen – anders als bei der Holzständerbauweise – keine Hohlräume auf, durch die sich ein Feuer ausbreiten könnte. Zudem entstehen während eines Brandes keine giftigen Gase.
  • Versicherungen bewerten das Schadensrisiko für Massivhäuser deutlich geringer als das von nicht massiven Wohngebäuden. Dementsprechend sind die Beiträge für Gebäudeversicherungen bei Massivhäusern deutlich geringer.
  • Massive Wände lassen die Sommerhitze nur langsam ins Gebäudeinnere vordringen, es bleibt länger angenehm kühl. Im Winter speichert der Stein die Heizenergie. Wie stark, ist abhängig vom verwendeten Mauerstein.
  • Massives, verputztes Mauerwerk ist in der Lage, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Es kann Feuchtigkeit speichern und wieder an den Raum zurückgeben und trägt so zu einem angenehmen Raumklima bei. In Holzständerbauweise gefertigte Häuser haben oftmals Probleme mit zu trockener Raumluft.
  • Massiv gemauerte Wände sind besonders tragfähig. Die Bewohner können ohne Probleme auch schwere Regale oder Schränke an den Wänden befestigen.
  • All diese Pluspunkte machen ein Massivhaus besonders wertbeständig. Banken bewerten massiv errichtete Häuser deshalb besser als beispielsweise ein Fertighaus. Denn für den Fall, dass das Haus später verkauft werden muss, liegt der Verkaufswert höher als bei einem vergleichbaren und gleichaltrigen Fertighaus. Entsprechend fällt der Beleihwert höher aus und die Bank gewährt ein höheres Darlehen.

Baufamilien, die sich für ein Massivhaus entscheiden, müssen allerdings tiefer in die Tasche greifen und sich auf eine längere Bauzeit einstellen:

Nachteile

  • Ein Massivhaus ist in der Regel teurer als ein Fertighaus in Holzständerbauweise.
  • Die Bauzeit ist bei einem massiv errichteten Gebäude deutlich höher als bei einem Fertighaus. Der Rohbau eines Fertighauses wird in einem Werk produziert und auf dem Grundstück innerhalb weniger Tage zusammengesetzt. Der Innenausbau dauert hingegen bei beiden Bauformen in etwa gleich lang.