Für jede Lebenslage: flexible Grundrisse

Die meisten Menschen bauen ein Haus fürs Leben und wollen jahrzehntelang in den eigenen vier Wänden wohnen. Doch das Leben ändert sich. Wer vorausschauend plant, kann das eigene Haus an sich wandelnde Lebenssituationen anpassen.

Wohnen als Single oder als Paar, mit kleinen Kindern oder Teenagern, als Arbeitnehmer oder Rentner: Jeder Lebensabschnitt stellt ganz eigene Anforderungen an die eigenen vier Wände. Bei der Grundrissplanung kann man zwar nicht jede Eventualität des Lebens berücksichtigen, sich aber auf einige wahrscheinliche Zukunftsszenarien einstellen. Denn ein Grundriss lässt sich so planen, dass man die Funktion eines Wohnraums durch spätere (kleinere) Umbauten ändern kann. Nichttragende Wände etwa kann man problemlos entfernen, um größere Raumeinheiten zu schaffen. Und mit etwas Fantasie lässt sich abschätzen, wo bereits heute die Elektrik für die Sauna installiert oder der Wasseranschluss für die Minibar verlegt werden soll – Arbeiten, die in der Bauphase leicht, aber im fertigen Haus nur sehr aufwendig zu realisieren sind. Wie wichtig es ist, flexibel auf neue Wohnbedürfnisse reagieren zu können, haben viele Arbeitnehmer während der Corona-Krise erfahren. Ganze Berufszweige waren gezwungen, über Monate von zu Hause aus zu arbeiten. Ein Trend, der sich in Zukunft wahrscheinlich fortsetzen wird. Gut, wenn man seine Wohnumgebung diesen Anforderungen anpassen kann.

Mit der richtigen Planung lassen sich sogar wesentliche Änderungen des Wohnkonzeptes mit relativ einfachen Mitteln realisieren: Eine vierköpfige Familie bewohnt beispielsweise zunächst das großzügige Erd- und Obergeschoss ihres Hauses. Sind die Kinder aus dem Haus, benötigen die Eltern nicht mehr so viel Platz. Wurden in der Grundrissplanung die nötigen Voraussetzungen geschaffen, können sie den Wohnraum in zwei eigenständige Wohnungen teilen lassen. Ganz entscheidend sind in diesem Fall die Lage und Organisation des Eingangsbereichs und des Flures. Während die Eltern zukünftig das barrierefreie Erdgeschoss bewohnen, können sie das Obergeschoss vermieten.

Tipp: Auch für den Fall, dass man dauerhaft das gesamte Haus bewohnen will, sollte man erwägen, im Erdgeschoss ein Bad mit ebenerdiger Dusche vorzusehen und die Möglichkeit, einen Schlafplatz einzurichten – zumindest provisorisch. Zu diesem Zweck bietet sich ein Bereich im Wohnzimmer an, der sich durch eine Schiebetür vom restlichen Wohn- und Essbereich abtrennen lässt. Falls man durch einen Unfall nicht in der Lage ist, Treppen zu steigen, kann das Gold wert sein.