Holz- oder Betontreppe? Mehr als eine Geschmacksfrage

Filigrane Stufen aus Holz oder doch lieber die puristisch anmutende, massive Variante aus Beton? Eine Treppe sollte sehr sorgfältig ausgewählt und geplant werden. Dies sollten Baufamilien wissen.

Als Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen eines Hauses erfüllt die Treppe eine entscheidende Funktion und wird zukünftig von den Bewohnern täglich ausgiebig genutzt. Entsprechend wichtig ist es, die Treppe sorgfältig zu planen. Zunächst sollte man sich fragen, welche Art von Treppe sich in die Architektur des Hauses sinnvoll einfügt: In einen schmalen Flur mit Kellerabgang passt eine offene Holztreppe, die Licht in den darunterliegenden Raum lässt; in einem puristisch anmutenden, großen, offenen Raum kann eine Betontreppe als edler Hingucker platziert werden, ohne zu wuchtig zu wirken. Ganz entscheidend ist, dass die Treppe komfortabel begehbar ist – breit genug, nicht zu steil und mit einem ausreichend großen Wenderadius ausgestattet. Wichtig ist zudem, dass der An- und Austritt von Decke bzw. Boden entkoppelt wird, um den Schall zu dämmen und die Übertragung von Trittgeräuschen zu vermindern. Die grundsätzliche Ausführung der Treppe muss bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Planung festgelegt und im Grundriss berücksichtigt werden.

Holztreppe

Besonders beliebt bei Baufamilien sind Holztreppen, da sie vielseitig und platzsparend einsetzbar sind und eine wohlige Atmosphäre verbreiten. Die Stufen gibt es massiv wie gewachsen oder verleimt, auch als furnierte Verbundplatte.

Massive Treppenstufen sind zwar etwas kostspieliger, dafür können die Stufen allerdings mehrfach abgeschliffen werden, um Kratzer oder Flecken zu entfernen. Bei Bedarf lassen sich aber auch ganze Stufen austauschen. Laubhölzer, wie Buche, Eiche, Esche oder Nussholz, eignen sich besonders gut als Baumaterial, da sie generell härter und widerstandsfähiger als Nadelhölzer sind – dafür aber meist etwas teurer. Von den Nadelbäumen weisen Lärchen- und Douglasienholz die nötige Widerstandsfähigkeit für den Treppenbau auf. Die Oberflächen der Hölzer werden mit Lack, Öl oder Wachs behandelt, um sie widerstandsfähiger zu machen.

Sparpotenzial bietet die Ausführung des Geländers: Wer auf gedrechselte und geschwungene Bauteile verzichtet und stattdessen auf einfache Stahl- oder Holzpfeiler mit geradlinigem Handlauf setzt, zahlt weniger. Eine Holztreppe wird erst relativ spät eingebaut, damit das Holz nicht während des Innenausbaus beschädigt wird. Bis dahin verbindet eine provisorische Bautreppe die Stockwerke miteinander. Eine gezielte Beleuchtung der Treppenstufen über in die Wand eingelassene Spots ist bei einer Holztreppe nicht ohne Weiteres möglich, da die exakte Position der Stufen noch nicht feststeht, wenn der Elektriker die Kabel verlegt.

Betontreppe

Treppen aus Beton sind ein relativ neuer Trend. Dank moderner, puristischer Einrichtungskonzepte ist Sichtbeton zum begehrten Designelement avanciert. In diesem Zuge haben Betontreppen ihren Weg vom düsteren Kellerabgang ins Wohnzimmer gefunden. Die Unterkonstruktion einer Betontreppe wird, anders als bei einer Holztreppe, bereits im Rohbau errichtet, sodass die Elektrik für die Beleuchtung genau auf Höhe der Stufen installiert werden kann. Die Treppenkonstruktion muss sehr exakt geplant werden, damit jede Stufe die gleiche Höhe aufweist. Die Herausforderung: Dämmung, Estrich und Bodenbeläge werden erst später eingebaut, müssen aber vorab in ihrer Höhe genau berechnet werden. Eine Korrektur ist im Nachhinein kaum möglich. Meist werden Betontreppen als Fertigteile bestellt und nicht vor Ort gegossen. Obwohl der Baustoff extrem strapazierfähig ist, müssen auch Betontreppen einen Oberflächenschutz erhalten, da Schmutz, Flüssigkeiten, Öle oder Salze in das Material eindringen und es schädigen können. Zu diesem Zweck wird der Beton imprägniert, lackiert oder versiegelt. Ein Nachteil einer Betontreppe: Im Gegensatz zu Holz ist Beton fußkalt – das kann vor allem negativ empfunden werden, wenn im ganzen Haus Fußbodenheizung verlegt ist. Auf Wunsch können die Treppenstufen aber mit jedem beliebigen Material – ob Holz, Vinyl oder Fliese – belegt werden. Das macht diese Treppenform besonders vielseitig und wandelbar.

Tipps:

  • Auch aus Sicherheitsgründen sollten Treppenstufen ausreichend beleuchtet sein – tags durch ein Fenster mit Sonnenlicht, abends von Leuchten, Einbauspots oder LED-Streifen. Die nötigen Elektroinstallationen sind bei der Planung zu berücksichtigen.
  • Baufamilien sollten prüfen, ob sich der Raum unter der Treppe als Stauraum nutzen lässt. Hier können Regale oder schicke Einbauschränke Platz finden.
  • Treppen sollten ausprobiert werden! Einige Treppenbauer – wie Treppen Vierhaus – bieten ihren Kunden eine umfangreiche Ausstellung, in der sie auf verschiedenen Treppenmodellen Probe gehen können.

Raffstores oder Außenrolläden

Welches Verschattungssystem ist das passende für die Bedürfnisse einer Baufamilie? Eine Entscheidungshilfe.

Großflächige Fenster erhöhen die Wohnqualität eines Hauses ungemein und schaffen freundliche, lichtdurchflutete Räume. Doch gerade bei einem energieeffizienten, hochgedämmten Haus ist es nicht nur im Sommer wichtig, die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Selbst die Wintersonne hat die Kraft, die Räume merklich aufzuheizen. Eine gute Sache, da so die Heizung unterstützt wird. Gleichzeitig müssen die Räume vor einer Überhitzung geschützt werden. Besonders effizient gelingt dies durch eine außen liegende Verschattung.

Rollläden
Ein Rollladen ist ein Lamellen-Panzer aus Kunststoff oder Aluminium, der sich vollständig vor das Fenster schieben lässt. In der Regel funktioniert das heute elektrisch, per Taster, Fernbedienung oder über eine Smart-Home-Steuerung. Die Lamellen schieben sich bündig aneinander, sodass ein Raum vollständig verdunkelt werden kann. Damit bieten sie einen hervorragenden Hitzeschutz; zudem ist die Verdunkelung für Schlafräume von Vorteil. Dank Sichtschlitzen kann man auch trotz heruntergelassener Rolläden etwas Licht in den Raum lassen, diese Möglichkeit ist aber recht begrenzt. Rolladenpanzer können zudem eine unbequeme Barriere für Einbrecher darstellen, wenn sie zusätzlich gesichert oder einbruchhemmend konstruiert sind. Dazu gehören ein stabiler Panzer, zum Beispiel aus Aluminium, verstärkte Führungsschienen und eine Hochschiebesicherung. Zudem bieten Rolläden einen gewissen Schallschutz.

Raffstores

Zwar kann ein Raffstore – auch Außenjalousie genannt – den Lichteinfall nicht vollständig von einem Raum fernhalten, dafür reguliert es ihn aber viel besser als ein Rolladen. Während die Lamellen bei Letzterem starr verbunden sind, lassen sie sich bei einem Raffstore kippen. Je weiter die Lamellen in die Waagerechte gestellt werden, desto mehr Licht lassen sie in den Raum. Da man das Tageslicht viel flexibler lenken und dosieren kann, eignen sich die Raffstores auch als alltäglicher Sichtschutz. Trotz dieser Flexibilität halten sie bei maximaler Verschattung die Wärme der Sonneneinstrahlung ebenso gut von den Innenräumen ab wie ein Rolladen Die Steuerung funktioniert auch hier elektrisch. Hinsichtlich der Funktionalität – wie Einbruch- oder Schallschutz – kann der Raffstore zwar nicht mit dem Rolladen mithalten, punktet aber dafür mit seinem modernen, ansprechenden Design.

Nebenkosten: Damit müssen Baufamilien rechnen

Die Nebenkosten machen einen nicht unerheblichen Posten im Budget einer Baufamilie aus. So setzen sie sich zusammen und hier gibt es Sparpotenzial. 

Wie viel Haus kann ich mir leisten? Darüber sollten Baufamilien ganz zu Beginn der Planungsphase Klarheit gewinnen. Ein fester Posten in der Kalkulation sind die einmaligen Nebenkosten, die häufig unterschätzt werden. Man unterscheidet Baunebenkosten, Kaufnebenkosten und Finanzierungsnebenkosten. Banken verlangen in der Regel, dass Baufamilien die Nebenkosten aus eigener Tasche bezahlen, da ihnen – anders als beim Grundstück oder Gebäude – kein Gegenwert als Sicherheit gegenübersteht.

Baunebenkosten

Zu den Baunebenkosten zählen Honorare für Architekten, Ingenieure und Statiker, Prämien für Bauversicherungen sowie Gebühren für behördliche Prüfungen und Baugenehmigungen. Einige Generalunternehmer übernehmen im Bauvertrag einige dieser Positionen. Beispielsweise gehören bei EN-BAU MASSIVHAUS die Kosten für Architektur und Statik sowie die wichtigsten Bauversicherungen zu den standardmäßigen Bauleistungen dazu.

Kaufnebenkosten
Beim Kauf eines Grundstücks müssen Baufamilien 3,5 bis 6,5 Prozent Grunderwerbssteuer an den Fiskus abführen – je nachdem, in welchem Bundesland der Kauf abgeschlossen wird. In NRW wird der Spitzensatz von 6,5 Prozent fällig. Zudem werden Notargebühren in Höhe von 1 Prozent und Grundbuchgebühren von rund 0,5 Prozent des Kaufpreises erhoben. Wird das Grundstück über einen Makler erworben, kommt eventuell zusätzlich noch eine Maklerprovision hinzu. Gut zu wissen: Werden Haus und Grundstück aus einer Hand erworben, müssen Baufamilien die Kaufnebenkosten auch auf beide Posten zahlen. Stehen die Verkäufer für Haus und Grundstück hingegen nicht in wirtschaftlicher Verbindung zueinander, müssen die Steuern und Gebühren nur auf den Kaufpreis des Grundstücks abgeführt werden – eine erhebliche Ersparnis.

Finanzierungsnebenkosten

Auch im Zusammenhang mit der Finanzierung müssen Baufamilien mit einer einmaligen finanziellen Belastung rechnen. Wer einen Immobilienkredit aufnimmt, zahlt für die Grundschuldbestellung rund 0,5 Prozent Notargebühren auf die Darlehenssumme. Grundbuchgebühren für die Grundschuldeintragung schlagen mit rund 0,25 Prozent zu Buche. Während der Bauphase müssen Kreditnehmer für das bereitgestellte, aber noch nicht abgerufene Darlehen sogenannte Bereitstellungszinsen zahlen. Da bei einem Neubau das Bauunternehmen in Raten – je nach Baufortschritt – bezahlt wird, nehmen Baufamilien die Kreditsumme erst nach und nach in Anspruch. Für das nicht ausgezahlte Geld verlangen Banken in der Regel zwischen 0,2 und 0,4 Prozent Bereitstellungszinsen. Tipp: Kunden können mit ihrer Bank einen Zeitraum vereinbaren, in dem keine Bereitstellungszinsen gezahlt werden müssen – üblich sind sechs bis zwölf Monate.

Für jede Lebenslage: flexible Grundrisse

Die meisten Menschen bauen ein Haus fürs Leben und wollen jahrzehntelang in den eigenen vier Wänden wohnen. Doch das Leben ändert sich. Wer vorausschauend plant, kann das eigene Haus an sich wandelnde Lebenssituationen anpassen.

Wohnen als Single oder als Paar, mit kleinen Kindern oder Teenagern, als Arbeitnehmer oder Rentner: Jeder Lebensabschnitt stellt ganz eigene Anforderungen an die eigenen vier Wände. Bei der Grundrissplanung kann man zwar nicht jede Eventualität des Lebens berücksichtigen, sich aber auf einige wahrscheinliche Zukunftsszenarien einstellen. Denn ein Grundriss lässt sich so planen, dass man die Funktion eines Wohnraums durch spätere (kleinere) Umbauten ändern kann. Nichttragende Wände etwa kann man problemlos entfernen, um größere Raumeinheiten zu schaffen. Und mit etwas Fantasie lässt sich abschätzen, wo bereits heute die Elektrik für die Sauna installiert oder der Wasseranschluss für die Minibar verlegt werden soll – Arbeiten, die in der Bauphase leicht, aber im fertigen Haus nur sehr aufwendig zu realisieren sind. Wie wichtig es ist, flexibel auf neue Wohnbedürfnisse reagieren zu können, haben viele Arbeitnehmer während der Corona-Krise erfahren. Ganze Berufszweige waren gezwungen, über Monate von zu Hause aus zu arbeiten. Ein Trend, der sich in Zukunft wahrscheinlich fortsetzen wird. Gut, wenn man seine Wohnumgebung diesen Anforderungen anpassen kann.

Mit der richtigen Planung lassen sich sogar wesentliche Änderungen des Wohnkonzeptes mit relativ einfachen Mitteln realisieren: Eine vierköpfige Familie bewohnt beispielsweise zunächst das großzügige Erd- und Obergeschoss ihres Hauses. Sind die Kinder aus dem Haus, benötigen die Eltern nicht mehr so viel Platz. Wurden in der Grundrissplanung die nötigen Voraussetzungen geschaffen, können sie den Wohnraum in zwei eigenständige Wohnungen teilen lassen. Ganz entscheidend sind in diesem Fall die Lage und Organisation des Eingangsbereichs und des Flures. Während die Eltern zukünftig das barrierefreie Erdgeschoss bewohnen, können sie das Obergeschoss vermieten.

Tipp: Auch für den Fall, dass man dauerhaft das gesamte Haus bewohnen will, sollte man erwägen, im Erdgeschoss ein Bad mit ebenerdiger Dusche vorzusehen und die Möglichkeit, einen Schlafplatz einzurichten – zumindest provisorisch. Zu diesem Zweck bietet sich ein Bereich im Wohnzimmer an, der sich durch eine Schiebetür vom restlichen Wohn- und Essbereich abtrennen lässt. Falls man durch einen Unfall nicht in der Lage ist, Treppen zu steigen, kann das Gold wert sein.