Neubauförderung in NRW: Ran an die Töpfe!

Der Staat greift Baufamilien finanziell unter die Arme. Wofür gibt es Geld? Für wen stehen welche Fördermittel in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung? Und welches Programm läuft bald aus?

Nicht nur über private Banken können Baufamilien in der aktuellen Niedrigzinsphase günstig an Baugeld kommen. Auch die staatliche Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) vergibt Darlehen zu günstigen Zinskonditionen. Vor allem die hohen Tilgungs- und Investitionszuschüsse im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollten sich Hausbesitzer nicht entgehen lassen – und ihre Antragsunterlagen zügig vervollständigen, wenn ein KfW-Effizienzhaus 55 in Planung ist. Denn die beliebte Förderung nach diesem Standard läuft Ende Januar für Neubauten aus. Ab Februar wird nur noch die höhere Effizienzhaus-Stufe 40 unterstützt.

KfW-Zuschüsse für Energiesparer

Die KfW verfolgt mit dem Förderprogramm Wohngebäudekredit (261/262) das Ziel, den Energiebedarf von Gebäuden zu senken. Dabei gilt: Je energieeffizienter das geplante Haus ausfällt, desto weniger zahlen Baufamilien später von ihrem Kredit zurück. Aktuell vergibt die Förderbank für einen Neubau bis zu 150.000 Euro Kredit, verbunden mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 37.500 Euro. Alternativ zum Kredit können Hausbesitzer auch einen direkten Zuschuss von bis zu 37.500 Euro über das Programm Wohngebäude (461) beantragen. Wichtig: Der Förderantrag ist vor Beginn der Bauarbeiten zu stellen – bei Krediten über die Hausbank, beim Investitionszuschuss über das KfW-Zuschussportal. Für das KfW-Haus 55 ist das nur noch bis zum 31. Januar 2022 möglich.

Das Effizienzhaus als Standard

Maßgeblich für die genaue Höhe der Förderung ist bei beiden Programmen der Effizienzhaus-Standard. Er gibt an, wie viel Energie das geplante Haus im Verhältnis zu einem durchschnittlichen Neubau verbraucht. Beim auslaufenden KfW-Effizienzhaus 55 etwa beträgt der Energiebedarf 55 Prozent von dem des Referenzgebäudes, beim Effizienzhaus 40 sind es 40 Prozent. Erreicht der Neubau darüber hinaus die Erneuerbare-Energien-Klasse (EE) oder die Nachhaltigkeits-Klasse (NH), steigt die Förderung weiter. Von der EE-Klasse profitieren Baufamilien, die mit regenerativen Energien heizen und mit ihnen mindestens 55 Prozent des Gebäudeenergiebedarfs decken können. Für die NH-Klasse ist eine Zertifizierung nötig. Den höchsten Zuschuss gibt es für ein Effizienzhaus 40 Plus, das auch Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen und speichern kann und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung besitzt.

Baubegleitung und Zertifizierung

Wer eine Effizienzhausförderung in Anspruch nehmen möchte, muss einen unabhängigen Sachverständigen in die Planung seines Bauprojekts einbinden. Die KfW fördert diese Baubegleitung mit einem zusätzlichen Kreditbetrag von bis zu 10.000 Euro und einem Tilgungszuschuss von 50 Prozent der Kosten, maximal jedoch 5.000 Euro. Die gleiche Förderung gibt es für die Nachhaltigkeitszertifizierung. Gut zu wissen: Die Prüfung und Zertifizierung durch den Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC) ist bei EN-Bau standardmäßig Teil des Vertrags.

KfW-Wohneigentum und Photovoltaik

Die Effizienzhaus-Programme lassen sich auch mit anderen Förderprodukten der KfW kombinieren. Das Wohneigentumsprogramm (124) etwa richtet sich an alle, die ihre Immobilie später selbst bewohnen wollen. Ein zinsgünstiges Darlehen von bis zu 100.000 Euro ist für diesen Zweck möglich. Vorgaben zur Energiebilanz des Gebäudes gibt es nicht. Interessant für Baufamilien, die Photovoltaik zur Stromerzeugung nutzen möchten, ist zudem das Programm Erneuerbare Energien Standard (270). Das zinsgünstige Darlehen deckt bis zu 100 Prozent der Investitionskosten ab. Anders als bei der Effizienzhaus-Förderung darf der eingespeiste Strom später über das Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet werden.

Wohnraumförderung in NRW

Auch ein Blick auf die regionalen Förderprogramme von Nordrhein-Westfalen kann lohnen. Beim Bau oder Kauf von selbst genutztem Wohneigentum zum Beispiel unterstützt das Land im Rahmen seiner öffentlichen Wohnraumförderung einkommensschwächere Haushalte, in denen mindestens ein Kind oder eine schwerbehinderte Person leben. Förderberechtigte erhalten ein zinsgünstiges Grunddarlehen, dessen Höhe sich nach der Standortgemeinde der Immobilie richtet. Zusatzdarlehen gibt es unter anderem für jedes zum Haushalt gehörende Kind, für jede schwerbehinderte Person, für den barrierefreien Ausbau oder zur Aufbereitung von nicht baureifen Grundstücken. Anträge nehmen die örtlichen Bewilligungsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte entgegen.

Programme der NRW.BANK

Kombinieren lassen sich die Darlehen der Wohnraumförderung mit den Programmen der landeseigene NRW.BANK. So unterstützt etwa das Förderdarlehen „Wohneigentum“ Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen auf dem Weg in die eigenen vier Wände. Das Förderdarlehen „Nachhaltig Wohnen“ dagegen ist einkommensunabhängig und richtet sich an Hausbesitzer, die ein besonders ressourceneffizientes Bauvorhaben planen; Voraussetzung dafür ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung oder eine bereits auf Bundesebene beantragte Förderung für effiziente Gebäude (BEG). Mit den Programmen der Bank lassen sich bis zu 50 Prozent der Investitionskosten finanzieren.

Stein auf Stein: Vorteil Massivhaus

Die meisten Baufamilien entscheiden sich für ein massiv gemauertes Haus. Kein Wunder – zahlreiche gewichtige Argumente sprechen für diese Bauweise. Ein Überblick.

Wohl jeder kennt das Märchen von den drei kleinen Schweinchen, die in ihren selbst gebauten Häusern Schutz vor dem großen bösen Wolf suchen. Am Ende der Geschichte trotzt nur das aus Stein gemauerte Haus dem Angreifer und erweist sich als deutlich stabiler als die Häuser aus Stroh oder Holz. Diese Langlebigkeit ist einer der Gründe, warum sich die meisten Baufamilien in Deutschland für ein Massivhaus entscheiden.

Steinalt

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 knapp 90 Prozent aller Wohngebäude in Massivbauweise errichtet. Bei guter Pflege kann ein massives Haus die Jahrhunderte überdauern – was historische Gebäude eindrucksvoll beweisen. In der Regel geht man davon aus, dass ein Stein auf Stein gemauertes Haus ein stolzes Alter von 100 bis 150 Jahren erreicht. Ein nicht massives Fertighaus, das in der Regel aus Holz besteht, hält hingegen schätzungsweise nur halb so lange.

Neben einer langen Lebensdauer bieten aus Kalksandstein, Ziegel, Porenbeton oder Leichtbaustein gebaute Häuser noch weitere Vorteile. Hier eine Übersicht:

Weitere Vorteile

  • Wird das Massivhaus von einem Architekten entworfen, können Baufamilien sämtliche Details planen und ihre Wohnwünsche verwirklichen. Jedes Haus ist ein individuelles Einzelstück.
  • Massive Wände verfügen über einen ausgezeichneten Schallschutz. Verkehrslärm und Geräusche aus der Nachbarschaft dringen kaum in die Wohnräume ein. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, gerade in dicht besiedelten Regionen, wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet.
  • Massivhäuser bieten einen besonders guten Schutz gegen Unwetter, die in Zukunft leider immer häufiger zu erwarten sind.
  • Mauerwerk und Betondecken halten einem Feuer lange stand und bewahren im Falle eines Brandes noch ihre Stabilität. Entsprechend gut ist der Brandschutz eines Massivhauses. Die Wände weisen – anders als bei der Holzständerbauweise – keine Hohlräume auf, durch die sich ein Feuer ausbreiten könnte. Zudem entstehen während eines Brandes keine giftigen Gase.
  • Versicherungen bewerten das Schadensrisiko für Massivhäuser deutlich geringer als das von nicht massiven Wohngebäuden. Dementsprechend sind die Beiträge für Gebäudeversicherungen bei Massivhäusern deutlich geringer.
  • Massive Wände lassen die Sommerhitze nur langsam ins Gebäudeinnere vordringen, es bleibt länger angenehm kühl. Im Winter speichert der Stein die Heizenergie. Wie stark, ist abhängig vom verwendeten Mauerstein.
  • Massives, verputztes Mauerwerk ist in der Lage, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Es kann Feuchtigkeit speichern und wieder an den Raum zurückgeben und trägt so zu einem angenehmen Raumklima bei. In Holzständerbauweise gefertigte Häuser haben oftmals Probleme mit zu trockener Raumluft.
  • Massiv gemauerte Wände sind besonders tragfähig. Die Bewohner können ohne Probleme auch schwere Regale oder Schränke an den Wänden befestigen.
  • All diese Pluspunkte machen ein Massivhaus besonders wertbeständig. Banken bewerten massiv errichtete Häuser deshalb besser als beispielsweise ein Fertighaus. Denn für den Fall, dass das Haus später verkauft werden muss, liegt der Verkaufswert höher als bei einem vergleichbaren und gleichaltrigen Fertighaus. Entsprechend fällt der Beleihwert höher aus und die Bank gewährt ein höheres Darlehen.

Baufamilien, die sich für ein Massivhaus entscheiden, müssen allerdings tiefer in die Tasche greifen und sich auf eine längere Bauzeit einstellen:

Nachteile

  • Ein Massivhaus ist in der Regel teurer als ein Fertighaus in Holzständerbauweise.
  • Die Bauzeit ist bei einem massiv errichteten Gebäude deutlich höher als bei einem Fertighaus. Der Rohbau eines Fertighauses wird in einem Werk produziert und auf dem Grundstück innerhalb weniger Tage zusammengesetzt. Der Innenausbau dauert hingegen bei beiden Bauformen in etwa gleich lang.

Holz- oder Betontreppe? Mehr als eine Geschmacksfrage

Filigrane Stufen aus Holz oder doch lieber die puristisch anmutende, massive Variante aus Beton? Eine Treppe sollte sehr sorgfältig ausgewählt und geplant werden. Dies sollten Baufamilien wissen.

Als Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen eines Hauses erfüllt die Treppe eine entscheidende Funktion und wird zukünftig von den Bewohnern täglich ausgiebig genutzt. Entsprechend wichtig ist es, die Treppe sorgfältig zu planen. Zunächst sollte man sich fragen, welche Art von Treppe sich in die Architektur des Hauses sinnvoll einfügt: In einen schmalen Flur mit Kellerabgang passt eine offene Holztreppe, die Licht in den darunterliegenden Raum lässt; in einem puristisch anmutenden, großen, offenen Raum kann eine Betontreppe als edler Hingucker platziert werden, ohne zu wuchtig zu wirken. Ganz entscheidend ist, dass die Treppe komfortabel begehbar ist – breit genug, nicht zu steil und mit einem ausreichend großen Wenderadius ausgestattet. Wichtig ist zudem, dass der An- und Austritt von Decke bzw. Boden entkoppelt wird, um den Schall zu dämmen und die Übertragung von Trittgeräuschen zu vermindern. Die grundsätzliche Ausführung der Treppe muss bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Planung festgelegt und im Grundriss berücksichtigt werden.

Holztreppe

Besonders beliebt bei Baufamilien sind Holztreppen, da sie vielseitig und platzsparend einsetzbar sind und eine wohlige Atmosphäre verbreiten. Die Stufen gibt es massiv wie gewachsen oder verleimt, auch als furnierte Verbundplatte.

Massive Treppenstufen sind zwar etwas kostspieliger, dafür können die Stufen allerdings mehrfach abgeschliffen werden, um Kratzer oder Flecken zu entfernen. Bei Bedarf lassen sich aber auch ganze Stufen austauschen. Laubhölzer, wie Buche, Eiche, Esche oder Nussholz, eignen sich besonders gut als Baumaterial, da sie generell härter und widerstandsfähiger als Nadelhölzer sind – dafür aber meist etwas teurer. Von den Nadelbäumen weisen Lärchen- und Douglasienholz die nötige Widerstandsfähigkeit für den Treppenbau auf. Die Oberflächen der Hölzer werden mit Lack, Öl oder Wachs behandelt, um sie widerstandsfähiger zu machen.

Sparpotenzial bietet die Ausführung des Geländers: Wer auf gedrechselte und geschwungene Bauteile verzichtet und stattdessen auf einfache Stahl- oder Holzpfeiler mit geradlinigem Handlauf setzt, zahlt weniger. Eine Holztreppe wird erst relativ spät eingebaut, damit das Holz nicht während des Innenausbaus beschädigt wird. Bis dahin verbindet eine provisorische Bautreppe die Stockwerke miteinander. Eine gezielte Beleuchtung der Treppenstufen über in die Wand eingelassene Spots ist bei einer Holztreppe nicht ohne Weiteres möglich, da die exakte Position der Stufen noch nicht feststeht, wenn der Elektriker die Kabel verlegt.

Betontreppe

Treppen aus Beton sind ein relativ neuer Trend. Dank moderner, puristischer Einrichtungskonzepte ist Sichtbeton zum begehrten Designelement avanciert. In diesem Zuge haben Betontreppen ihren Weg vom düsteren Kellerabgang ins Wohnzimmer gefunden. Die Unterkonstruktion einer Betontreppe wird, anders als bei einer Holztreppe, bereits im Rohbau errichtet, sodass die Elektrik für die Beleuchtung genau auf Höhe der Stufen installiert werden kann. Die Treppenkonstruktion muss sehr exakt geplant werden, damit jede Stufe die gleiche Höhe aufweist. Die Herausforderung: Dämmung, Estrich und Bodenbeläge werden erst später eingebaut, müssen aber vorab in ihrer Höhe genau berechnet werden. Eine Korrektur ist im Nachhinein kaum möglich. Meist werden Betontreppen als Fertigteile bestellt und nicht vor Ort gegossen. Obwohl der Baustoff extrem strapazierfähig ist, müssen auch Betontreppen einen Oberflächenschutz erhalten, da Schmutz, Flüssigkeiten, Öle oder Salze in das Material eindringen und es schädigen können. Zu diesem Zweck wird der Beton imprägniert, lackiert oder versiegelt. Ein Nachteil einer Betontreppe: Im Gegensatz zu Holz ist Beton fußkalt – das kann vor allem negativ empfunden werden, wenn im ganzen Haus Fußbodenheizung verlegt ist. Auf Wunsch können die Treppenstufen aber mit jedem beliebigen Material – ob Holz, Vinyl oder Fliese – belegt werden. Das macht diese Treppenform besonders vielseitig und wandelbar.

Tipps:

  • Auch aus Sicherheitsgründen sollten Treppenstufen ausreichend beleuchtet sein – tags durch ein Fenster mit Sonnenlicht, abends von Leuchten, Einbauspots oder LED-Streifen. Die nötigen Elektroinstallationen sind bei der Planung zu berücksichtigen.
  • Baufamilien sollten prüfen, ob sich der Raum unter der Treppe als Stauraum nutzen lässt. Hier können Regale oder schicke Einbauschränke Platz finden.
  • Treppen sollten ausprobiert werden! Einige Treppenbauer – wie Treppen Vierhaus – bieten ihren Kunden eine umfangreiche Ausstellung, in der sie auf verschiedenen Treppenmodellen Probe gehen können.

Raffstores oder Außenrolläden

Welches Verschattungssystem ist das passende für die Bedürfnisse einer Baufamilie? Eine Entscheidungshilfe.

Großflächige Fenster erhöhen die Wohnqualität eines Hauses ungemein und schaffen freundliche, lichtdurchflutete Räume. Doch gerade bei einem energieeffizienten, hochgedämmten Haus ist es nicht nur im Sommer wichtig, die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Selbst die Wintersonne hat die Kraft, die Räume merklich aufzuheizen. Eine gute Sache, da so die Heizung unterstützt wird. Gleichzeitig müssen die Räume vor einer Überhitzung geschützt werden. Besonders effizient gelingt dies durch eine außen liegende Verschattung.

Rollläden
Ein Rollladen ist ein Lamellen-Panzer aus Kunststoff oder Aluminium, der sich vollständig vor das Fenster schieben lässt. In der Regel funktioniert das heute elektrisch, per Taster, Fernbedienung oder über eine Smart-Home-Steuerung. Die Lamellen schieben sich bündig aneinander, sodass ein Raum vollständig verdunkelt werden kann. Damit bieten sie einen hervorragenden Hitzeschutz; zudem ist die Verdunkelung für Schlafräume von Vorteil. Dank Sichtschlitzen kann man auch trotz heruntergelassener Rolläden etwas Licht in den Raum lassen, diese Möglichkeit ist aber recht begrenzt. Rolladenpanzer können zudem eine unbequeme Barriere für Einbrecher darstellen, wenn sie zusätzlich gesichert oder einbruchhemmend konstruiert sind. Dazu gehören ein stabiler Panzer, zum Beispiel aus Aluminium, verstärkte Führungsschienen und eine Hochschiebesicherung. Zudem bieten Rolläden einen gewissen Schallschutz.

Raffstores

Zwar kann ein Raffstore – auch Außenjalousie genannt – den Lichteinfall nicht vollständig von einem Raum fernhalten, dafür reguliert es ihn aber viel besser als ein Rolladen. Während die Lamellen bei Letzterem starr verbunden sind, lassen sie sich bei einem Raffstore kippen. Je weiter die Lamellen in die Waagerechte gestellt werden, desto mehr Licht lassen sie in den Raum. Da man das Tageslicht viel flexibler lenken und dosieren kann, eignen sich die Raffstores auch als alltäglicher Sichtschutz. Trotz dieser Flexibilität halten sie bei maximaler Verschattung die Wärme der Sonneneinstrahlung ebenso gut von den Innenräumen ab wie ein Rolladen Die Steuerung funktioniert auch hier elektrisch. Hinsichtlich der Funktionalität – wie Einbruch- oder Schallschutz – kann der Raffstore zwar nicht mit dem Rolladen mithalten, punktet aber dafür mit seinem modernen, ansprechenden Design.

Nebenkosten: Damit müssen Baufamilien rechnen

Die Nebenkosten machen einen nicht unerheblichen Posten im Budget einer Baufamilie aus. So setzen sie sich zusammen und hier gibt es Sparpotenzial. 

Wie viel Haus kann ich mir leisten? Darüber sollten Baufamilien ganz zu Beginn der Planungsphase Klarheit gewinnen. Ein fester Posten in der Kalkulation sind die einmaligen Nebenkosten, die häufig unterschätzt werden. Man unterscheidet Baunebenkosten, Kaufnebenkosten und Finanzierungsnebenkosten. Banken verlangen in der Regel, dass Baufamilien die Nebenkosten aus eigener Tasche bezahlen, da ihnen – anders als beim Grundstück oder Gebäude – kein Gegenwert als Sicherheit gegenübersteht.

Baunebenkosten

Zu den Baunebenkosten zählen Honorare für Architekten, Ingenieure und Statiker, Prämien für Bauversicherungen sowie Gebühren für behördliche Prüfungen und Baugenehmigungen. Einige Generalunternehmer übernehmen im Bauvertrag einige dieser Positionen. Beispielsweise gehören bei EN-BAU MASSIVHAUS die Kosten für Architektur und Statik sowie die wichtigsten Bauversicherungen zu den standardmäßigen Bauleistungen dazu.

Kaufnebenkosten
Beim Kauf eines Grundstücks müssen Baufamilien 3,5 bis 6,5 Prozent Grunderwerbssteuer an den Fiskus abführen – je nachdem, in welchem Bundesland der Kauf abgeschlossen wird. In NRW wird der Spitzensatz von 6,5 Prozent fällig. Zudem werden Notargebühren in Höhe von 1 Prozent und Grundbuchgebühren von rund 0,5 Prozent des Kaufpreises erhoben. Wird das Grundstück über einen Makler erworben, kommt eventuell zusätzlich noch eine Maklerprovision hinzu. Gut zu wissen: Werden Haus und Grundstück aus einer Hand erworben, müssen Baufamilien die Kaufnebenkosten auch auf beide Posten zahlen. Stehen die Verkäufer für Haus und Grundstück hingegen nicht in wirtschaftlicher Verbindung zueinander, müssen die Steuern und Gebühren nur auf den Kaufpreis des Grundstücks abgeführt werden – eine erhebliche Ersparnis.

Finanzierungsnebenkosten

Auch im Zusammenhang mit der Finanzierung müssen Baufamilien mit einer einmaligen finanziellen Belastung rechnen. Wer einen Immobilienkredit aufnimmt, zahlt für die Grundschuldbestellung rund 0,5 Prozent Notargebühren auf die Darlehenssumme. Grundbuchgebühren für die Grundschuldeintragung schlagen mit rund 0,25 Prozent zu Buche. Während der Bauphase müssen Kreditnehmer für das bereitgestellte, aber noch nicht abgerufene Darlehen sogenannte Bereitstellungszinsen zahlen. Da bei einem Neubau das Bauunternehmen in Raten – je nach Baufortschritt – bezahlt wird, nehmen Baufamilien die Kreditsumme erst nach und nach in Anspruch. Für das nicht ausgezahlte Geld verlangen Banken in der Regel zwischen 0,2 und 0,4 Prozent Bereitstellungszinsen. Tipp: Kunden können mit ihrer Bank einen Zeitraum vereinbaren, in dem keine Bereitstellungszinsen gezahlt werden müssen – üblich sind sechs bis zwölf Monate.

Für jede Lebenslage: flexible Grundrisse

Die meisten Menschen bauen ein Haus fürs Leben und wollen jahrzehntelang in den eigenen vier Wänden wohnen. Doch das Leben ändert sich. Wer vorausschauend plant, kann das eigene Haus an sich wandelnde Lebenssituationen anpassen.

Wohnen als Single oder als Paar, mit kleinen Kindern oder Teenagern, als Arbeitnehmer oder Rentner: Jeder Lebensabschnitt stellt ganz eigene Anforderungen an die eigenen vier Wände. Bei der Grundrissplanung kann man zwar nicht jede Eventualität des Lebens berücksichtigen, sich aber auf einige wahrscheinliche Zukunftsszenarien einstellen. Denn ein Grundriss lässt sich so planen, dass man die Funktion eines Wohnraums durch spätere (kleinere) Umbauten ändern kann. Nichttragende Wände etwa kann man problemlos entfernen, um größere Raumeinheiten zu schaffen. Und mit etwas Fantasie lässt sich abschätzen, wo bereits heute die Elektrik für die Sauna installiert oder der Wasseranschluss für die Minibar verlegt werden soll – Arbeiten, die in der Bauphase leicht, aber im fertigen Haus nur sehr aufwendig zu realisieren sind. Wie wichtig es ist, flexibel auf neue Wohnbedürfnisse reagieren zu können, haben viele Arbeitnehmer während der Corona-Krise erfahren. Ganze Berufszweige waren gezwungen, über Monate von zu Hause aus zu arbeiten. Ein Trend, der sich in Zukunft wahrscheinlich fortsetzen wird. Gut, wenn man seine Wohnumgebung diesen Anforderungen anpassen kann.

Mit der richtigen Planung lassen sich sogar wesentliche Änderungen des Wohnkonzeptes mit relativ einfachen Mitteln realisieren: Eine vierköpfige Familie bewohnt beispielsweise zunächst das großzügige Erd- und Obergeschoss ihres Hauses. Sind die Kinder aus dem Haus, benötigen die Eltern nicht mehr so viel Platz. Wurden in der Grundrissplanung die nötigen Voraussetzungen geschaffen, können sie den Wohnraum in zwei eigenständige Wohnungen teilen lassen. Ganz entscheidend sind in diesem Fall die Lage und Organisation des Eingangsbereichs und des Flures. Während die Eltern zukünftig das barrierefreie Erdgeschoss bewohnen, können sie das Obergeschoss vermieten.

Tipp: Auch für den Fall, dass man dauerhaft das gesamte Haus bewohnen will, sollte man erwägen, im Erdgeschoss ein Bad mit ebenerdiger Dusche vorzusehen und die Möglichkeit, einen Schlafplatz einzurichten – zumindest provisorisch. Zu diesem Zweck bietet sich ein Bereich im Wohnzimmer an, der sich durch eine Schiebetür vom restlichen Wohn- und Essbereich abtrennen lässt. Falls man durch einen Unfall nicht in der Lage ist, Treppen zu steigen, kann das Gold wert sein.